Das Weltall, unendliche Weiten, wir schreiben das Jahr 2014. Von seither sind die Menschen besonders von dem fasziniert, was unergründlich ist. Für die Künstler ist das Universum eine unerschöpfliche Inspirationsquelle.
Elle:
Ganz frisch heute auf den Tisch dein neuestes Werk, erstmal dankeschön für die Möglichkeit der Präsentation in Coultique. „What you take from the earth, you must give back. That is nature’s way.“ Was waren hierzu deine Gedanken?
Martin Grohs:
Sehr gerne! Ich freue mich immer sehr, wenn ich nicht nur einfach meine Bilder präsentieren kann, sondern auch die Gedanken, die Idee und die Geschichte dazu zeigen kann.
Als ich die Stockbilder gesehen habe, die man für dieses Bild verwenden muss (3 mindestens), kam mir sofort in den Sinn, dass ich etwas kreieren möchte, woran ich mich bisher noch nicht gewagt habe – „Space Art“. Diese Thematik ist für mich eigentlich bisher etwas gewesen, was mich nicht sonderlich interessiert hat bzw. wozu ich nicht unbedingt ein Bild zu machen wollte, da es schon tausende solcher genialen Zukunftsvisionen im Netz gibt. Aber ausprobieren wollte ich es unbedingt einmal und hier hat es gut gepasst.
Das Zitat hatte ich einmal in einem Artikel über „Die Ausbeutung der Erde“ gelesen und es hat mich sofort zu meinem Bild inspiriert. Es ist eine einfache Aussage, aber dennoch ist sie so klar und wahr wie keine andere. Ständig nehmen und nehmen und nehmen wir unserem Planeten etwas, sei es das Abholzen riesiger Wälder, das Ausrotten schönster Arten, oder einfach nur das Verpesten unsere lebenswichtigen Luft. Dieses Thema ist ein viel diskutiertes und immer wieder angesprochenes Thema, das meiner Meinung nach trotzdessen viel zu wenig in die Köpfe der Menschen geprägt wird. Mein Bild zeigt eine Vision, wie sie in nicht allzu ferner Zukunft tatsächlich eintreten könnte – der Mensch hat dem Planeten, der Erde, alles genommen, was sie zu bieten hatte. Er hat selber nichts gegeben bzw. versucht etwas zu erhalten und schlussendlich den Planeten zerstört und folge dessen sich selber ebenso. Dissolution (Auflösung) habe ich in diesem Bild wortwörtlich genommen und eben dies versucht auf interessante und emotionale Art und Weise zu veranschaulichen; versucht vor Augen zu halten, was passieren kann, wenn der Mensch weiter so macht, wie es momentan leider der Großteil macht.
Nur wenn wir einen Ausgleich finden, ein Yin und Yang erschaffen können, von dem was wir nehmen und was wir geben, hat unser Planet eine positive Zukunft – haben wir eine Zukunft.
Elle:
Apropos „bemannte“ Expedition in den Weltraum, deine dargestellte Person ist weiblich. Kannst du uns noch etwas zu deinem Arbeitsprozess deiner Space-Art erzählen?
Martin Grohs:
Ja, das Stockbilder war eines der Bilder, die man verwenden konnte. Ich fand es auch gut, dass es eine Frau ist. Die Frauen schenken uns die Zukunft durch neues Leben, auch die Natur bzw. die Erde ist verweiblicht, demnach schließt es den Kreis meiner Interpretation/Vision sehr gut.
Da man keine anderen bzw. nur selbstgemachte Fotos verwenden konnte, war ich mehr oder weniger dazu gezwungen alle weiteren Details selber zu zeichnen, was zwar einiges an Zeit in Anspruch genommen hat. Aber das experimentieren mit verschiedenen Techniken hat sehr viel Spaß gemacht hat.
Nur die Strukturen die ich zum Beispiel mit dem gemalten Astronautenanzug vereint habe, sind selbst erstellt. Es wird zeitnah noch ein kleines Step-by-Step Bild geben und falls ich gewinnen sollte, wovon ich aber nicht ausgehe, könnte es sogar ein detailliertes „Video“ zu diesem Bild geben.
Vielen herzlichen Dank für die Möglichkeit ein wenig über mein Bild erzählen zu können! An dieser Stelle auch ein dickes Dankeschön an alle, die mich in der letzten Zeit unterstützt haben und mich vorangetrieben haben!! DANKE!
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